Fast jede Frau erlebt gelegentlich Zyklusstörungen. Unser hormonelles System ist sehr empfindlich gegenüber verschiedenen Einflüssen wie Stress, Ernährung, Umweltfaktoren, psychische Belastungen oder Krankheiten. Schon kann es dazu kommen, dass die Menstruation ausbleibt, zu früh oder zu spät einsetzt.
Zyklusstörungen beziehen sich hauptsächlich auf sogenannte Rhythmusstörungen.
Normale Zykluslänge
Ein üblicher Zyklus dauert 28 Tage, aber auch Zykluslängen zwischen 25 und 35 Tagen gelten als normal. Wichtig ist, dass die Regelmäßigkeit beibehalten wird.
Vor allem bei jungen Mädchen kann der Zyklus unregelmäßig sein, was völlig normal ist, da sich der Zyklus erst stabilisieren muss.
Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Regelblutung (1. Zyklustag) und endet am Tag vor der nächsten Blutung (28. Zyklustag).
Dauer der Regelblutung
Eine normale Regelblutung dauert zwischen 3 und 6 Tagen. Die Blutung ist in der Regel an den ersten beiden Tagen am stärksten und nimmt danach ab. Zu Beginn ist das Blut oft hellrot, während es am Ende bräunlich wird. Schmierblutungen können noch einige Tage anhalten.
Zyklusstörungen – Rhythmusstörungen
Bei Zyklusstörungen gerät der regelmäßige Rhythmus durcheinander, die Intervalle weichen von der Norm ab. Der Zyklus kann zu lang (über 35 Tage) oder zu kurz (unter 25 Tage) sein, oder es kommt zu häufigen Blutungen in kurzen Abständen.
Menstruationsbeschwerden betreffen die Abweichungen in der Stärke der Blutung, oft begleitet von Unterleibsschmerzen, Unwohlsein sowie starken oder schwachen Blutungen. Mehr dazu unter „Menstruationsbeschwerden“.
Oligomenorrhoe
Hier dauert der Zyklus länger als 35 Tage, und es kommt seltener zu Regelblutungen, die meist auch schwach ausfallen.
Polymenorrhoe
Der Zyklus ist dauerhaft verkürzt und dauert weniger als 25 Tage. Es kommt zu häufigeren Regelblutungen in kurzer Zeit.
Amenorrhoe
Das vollständige Ausbleiben der Menstruation. Es gibt zwei Formen:
Menorrhagie
Hier dauert die Menstruation länger als 7 Tage.
Bei anhaltenden Zyklusstörungen sollte unbedingt eine gynäkologische Untersuchung erfolgen.
Ursachen von Zyklusstörungen
Es gibt viele Auslöser für Zyklusstörungen, darunter:
- Stress
- Hormonelle Ungleichgewichte
- Frauenleiden wie Myome, Zysten oder Endometriose
- Leistungssport
- Schilddrüsenerkrankungen
- Leber-, Nieren- und andere Organerkrankungen
- Psychische Belastungen
- Ernährungsgewohnheiten
- Medikamente
- Bluthochdruck
- Diabetes
- u.v.m.
In meiner Praxis erlebe ich oft, dass Frauen ihre unregelmäßigen Zyklen oder Schmerzen als „normal“ hinnehmen, weil es „immer schon so war“. Doch Zyklusstörungen können viel Lebensqualität kosten.